Malta: El Hiblu 3 (Oktober 2021)

3 Jugendliche stehen nebeneinander mit dem Rücken zur Kamera und haben die Arme umeinander gelegt + grafische Elemente (Briefumschlag, Stifte, Briefkasten) + Schrift: Khaled freilassen!

Brief gegen das Vergessen

Im März 2019 rettete der Öltanker "El Hiblu" auf dem Mittelmeer 108 Menschen, die sich auf einem überfüllten Schlauchboot in Seenot befanden. Der Kapitän versprach den Geretteten, sie nach Europa zu bringen, stattdessen nahm das Schiff jedoch Kurs Richtung Libyen, von wo sie geflohen waren. Als die Passagiere dies bemerkten, brach Panik an Bord aus. Drei afrikanische Jugendliche (15, 16 und 19 Jahre alt) dolmetschten und versuchten, zwischen der Besatzung und den übrigen Schutzsuchenden zu vermitteln.

Der Kapitän entschloss sich schließlich, in Richtung Malta zu fahren. Als der Frachter maltesische Gewässer erreichte, stürmten die örtlichen Behörden das Schiff und behaupteten, die drei Jugendlichen hätten es mit Gewalt unter ihre Kontrolle gebracht. Sie nahmen die Jungen fest, brachten sie zur Polizei und konfrontierten sie mit schweren Anklagen, unter anderem mit terroristischen Anschuldigungen. Nach acht Monaten Haft in einem Hochsicherheitstrakt des Erwachsenengefängnisses Corradino wurden die "El Hiblu 3", wie sie mittlerweile genannt werden, gegen Kaution freigelassen. Die Anklagen bestehen jedoch weiterhin.

Inzwischen sind mehr als zweieinhalb Jahre vergangen. Zwar werden derzeit zumindest Aussagen von Mitreisenden aufgenommen, die bestätigen, dass die drei Jungen zur Beruhigung der Situation an Bord beitrugen, doch ist fraglich, ob sie einen fairen Prozess erhalten werden.

Europäische Medien wie die BBC und der Spiegel berichteten kürzlich über den Fall. Die maltesische Kirche, Mitglieder des Europäischen Parlaments und andere Akteure setzen sich für die El Hiblu 3 ein. Auch Amnestys Einsatz hat sich positiv ausgewirkt, doch muss der Druck auf den Generalstaatsanwalt aufrechterhalten werden, um zu verhindern, dass die Jugendlichen schuldig gesprochen und zu langen Haftstrafen verurteilt werden. Die "El Hiblu 3" benötigen weitere Unterstützung, um die Hoffnung nicht zu verlieren.

Bitte schreiben Sie bis 30. November 2021 höflich formulierte Briefe an die Generalstaatsanwältin von Malta und bitten Sie sie, alle Anklagen gegen die "El Hiblu 3" fallen zu lassen, und das Verfahren einzustellen.

Schreiben Sie in gutem Englisch oder auf Deutsch an:

Attorney General

The Palace

VLT 1115 – Valletta

MALTA


E-Mail: ag@gov.mt

(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)

(Standardbrief Luftpost bis 20g: 1,10 €)

Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an:

Botschaft der Republik Malta

S.E. Herrn Giovanni Xuereb

Klingelhöferstraße 7

10785 Berlin

Fax: +49 30 263 911 23

E-Mail: maltaembassy.berlin@gov.mt

(Standardbrief: 0,80 €)

Appell an

Attorney General

The Palace

VLT 1115 – Valletta

MALTA

Sende eine Kopie an

Botschaft der Republik Malta

S.E. Herrn Giovanni Xuereb

Klingelhöferstraße 7

10785 Berlin

Fax: 030 263 911 23

E-Mail: maltaembassy.berlin@gov.mt