Aktuell Erfolg Urgent Action 11. April 2023

Urgent-Actions-Erfolge Januar bis März 2023

Das Bild zeigt das Porträtfoto einer Frau mit einem Mikrofon in der Hand

Die philippinische Journalistin und Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa beim "Deutsche Welle Global Media Forum" am 20. Juni 2022 in Bonn

Hinrichtungen wurden verhindert, zu Unrecht Inhaftierte sind wieder in Freiheit und ein Gesetz wurde verabschiedet, um Diskriminierung ein Ende zu setzen: All diese Erfolge wären ohne euren Einsatz nicht möglich gewesen. Herzlichen Dank für eure Teilnahme an unseren Urgent Actions und weiteren Appell-Aktionen. Hier findet ihr eine kleine Auswahl unserer gemeinsamen Erfolge im ersten Quartal 2023.

Iran: Todesurteile aufgehoben

Am 16. Januar 2023 wurden die Todesurteile gegen Zahra Sedighi-Hamadani und Elham Choubdar aufgehoben! Am 13. März kam Elham Choubdar aus der Haft frei und am 18. März Zahra Sedighi-Hamadani. Beide wurden gegen Kaution freigelassen. Die beiden hätten nicht inhaftiert werden dürfen. Nun muss auch noch ihre strafrechtliche Verfolgung eingestellt werden. (UA-005/2022)

Das Bild zeigt das Porträtbild einer Frau

Die iranische LGBTI-Aktivistin Zahra Sedighi-Hamadani

USA: Hinrichtung ausgesetzt

Die für den 5. April 2023 angesetzte Hinrichtung von Andre Lee Thomas wurde von einem Bezirksgericht in Texas ausgesetzt. Seine Rechtsbeistände hatten um mehr Zeit gebeten hatten, damit beurteilt werden kann, ob Andre Lee Thomas in der Lage ist, die Tragweite seiner Bestrafung zu begreifen. Diesem Antrag stimmte das Gericht zu. Eine Person hinzurichten, die nicht in der Lage ist, den Grund für ihre Strafe rational zu erfassen, verstößt gegen die US-Verfassung. Andre Lee Thomas leidet seit seiner Kindheit an schweren psychischen Erkrankungen, darunter auch Schizophrenie. Zum Tatzeitpunkt litt er unter einer schweren und anhaltenden Psychose. (UA-023/2023)

Das Bild zeigt das Porträtbild eine Mannes

Chile: Ermittlungen zu Foltervorwürfen gehen weiter

Am 24. Februar 2023 ordnete ein Gericht die Wiederaufnahme der Ermittlungen gegen die sieben Polizist*innen an, die am Angriff auf Moisés Órdenes beteiligt gewesen waren und zuvor von den strafrechtlichen Ermittlungen ausgeschlossen worden sind. Die anhängigen Untersuchungsverfahren werden nun durchgeführt. Die Ermittlungen werden mindestens 90 Tage andauern.  (UA-004/2023)

Philippinen: Journalistin Maria Ressa freigesprochen

Ein Gericht hat die philippinische Journalistin und Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa vom Vorwurf der Steuerhinterziehung freigesprochen. Ressa und ihre Website Rappler berichteten in der Vergangenheit regelmäßig kritisch über den ehemaligen Präsidenten Duterte und seine Regierung. Dafür gingen philippinische Behörden mit mehreren Strafverfahren gegen sie vor. Amnesty International ist der Ansicht, dass diese Vorwürfe politisch motiviert sind. (UA-020/2019, Briefe gegen das Vergessen)

Eine Frau mittleren Alters mit Kurzhaarfrisur und Brille sitzt auf einem Stuhl. Sie trägt einen schwarzen Rollkragenpullover und darüber ein rotes Jackett. Im Hintergrund ist ein schwarzer Backdrop, auf welchem in lila Buchstaben ein Teil des Schriftzugs "Women of the World" steht.

Die philippinische Journalistin Maria Ressa am "Women of the World"-Gipfel im April 2019 in New York City

Iran: Endlich aus willkürlicher Haft entlassen

Yasaman Aryani und ihre Mutter Monireh Arabshahi protestierten 2019 für die Rechte der Frauen im Iran. Ein Gericht verurteilte sie daraufhin zu langjährigen Haftstrafen. Am 15. Februar 2023 wurden die Frauenrechtlerinnen endlich freigelassen. Amnesty International hatte sich gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen für ihre Freilassung eingesetzt. Yasaman Aryani und Monireh Arabshahi hätten niemals inhaftiert werden dürfen, weil sie sich friedlich gegen die diskriminierenden und missbräuchlichen Zwangsverschleierungsgesetze im Iran eingesetzt haben. Vielen Dank an alle, die sich unermüdlich für ihre Freilassung eingesetzt haben! (UA-096/2019, Amnesty-Briefmarathon 2019)

Yasaman Aryani schaut aufmerksam in die Kamera

Die iranische Frauenrechtlerin Yasaman Aryani (undatiertes Foto)

Finnland: Neues Gesetz stärkt Rechte von trans Personen

Finnland hat ein neues Gesetz verabschiedet, das die Änderung des Geschlechtseintrags für trans Personen deutlich erleichtert. Bisher mussten sich trans Personen diskriminierenden medizinischen und psychiatrischen Untersuchungen unterziehen, damit ihr Geschlecht rechtlich anerkannt wurde. Amnesty International zusammen mit weiteren zivilgesellschaftlichen Gruppen hatte sich lange für eine Anpassung der finnischen Gesetzgebung stark gemacht.

Das Bild zeigt mehrere Menschen mit bunten Regenschirmen und Protestschildern

"Trans Kinder schützen": Amnesty-Unterstützer*innen bei einer Pride-Demonstration am 2. Juli 2022 in der finnischen Hauptstadt Helsinki. 

Japan: Endlich Neuverhandlung

Hakamada Iwao, ein ehemaliger japanischer Profiboxer, wurde 1968 in einem unfairen Prozess wegen Mordes zum Tode verurteilt. Er verbrachte mehr als vier Jahrzehnte in der Todeszelle. Im März 2014 veranlasste das Bezirksgericht in Shizuoka die Freilassung sowie die Wiederaufnahme seines Verfahrens. Die Staatsananwaltschaft legte kurz darauf Berufung ein. Nun ließ sie das Rechtsmittel gegen die Entscheidung fallen, dass Hakama Iwaos Fall neu verhandelt wird. (Briefe gegen das Vergessen 2013 und 2014)

Drei Personen sitzen nebeneinander in einem Zimmer. An der Wand hinter ihnen hängt ein Banner mit der Aufschrift "Amnesty International".

Saß in Japan 46 Jahre in der Todeszelle: Hakamada Iwao (rechts im Bild, mit seiner Schwester Hideko und Amnesty-Mitarbeiter Wakabayashi Hideki im Mai 2014).

Niederlande: Gericht verbietet diskriminierende Polizeikontrollen

Am 14. Februar 2023 hat ein Berufungsgericht in Den Haag ein wegweisendes Urteil gefällt und Racial Profiling durch die Polizei verboten. Die niederländische Grenzpolizei darf damit nicht länger Menschen basierend auf ihrer Hautfarbe kontrollieren. Geklagt hatten zwei betroffene niederländische Bürger*innen sowie Amnesty International und andere Menschenrechts-organisationen wie Controle Alt Delete, RADAR und NJCM-PILP.

Das Bild zeigt ein Gruppenfoto

"Racial Profiling beenden": Vertreter*innen von Amnesty International und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie weitere Kläger*innen vor dem Berufungsgericht in Den Haag am 14. Februar 2023. 

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