Aktuell Iran 13. Juni 2019

Mehr als eine Million Menschen aus über 200 Ländern fordern Freiheit für Nasrin Sotoudeh

Foto einer lächelnden Frau, die nach rechts schaut und die eine Justitia-Skulptur in den Händen hält

Die iranische Anwältin Nasrin Sotoudeh

Heute vor einem Jahr, am 13. Juni 2018, wurde die iranische Menschenrechtsaktivistin Nasrin Sotoudeh festgenommen. Zu diesem Anlass fordern mehr als eine Million Menschen mit einer weltweiten Amnesty-Petition ihre sofortige Freilassung.



"Ein Jahr nach ihrer Verhaftung ist Nasrin Sotoudeh noch immer zu Unrecht inhaftiert – einzig und allein für ihre friedliche Arbeit als Anwältin und Menschenrechtsaktivistin. Gemeinsam mit einer Million Menschen weltweit fordert Amnesty International daher heute erneut ihre sofortige und bedingungslose Freilassung", sagt Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland. "Wer sich wie Nasrin Sotoudeh friedlich für Frauenrechte oder gegen die Todesstrafe einsetzt, darf nicht bestraft, sondern muss mit allen Kräften unterstützt werden."



Seit ihrer Festnahme vor einem Jahr wird Nasrin Sotoudeh im Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten. Nach ihrer Inhaftierung hatte sie monatelang keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand ihrer Wahl und führte in der Haft zwei Hungerstreiks durch. Am 9. Februar 2019 wurde sie dann zu 33 Jahren Haft und 148 Peitschenhieben verurteilt. Zusammen mit einem Urteil aus einem weiteren Verfahren beträgt ihre Gefängnisstrafe nun insgesamt 38 Jahre. Davon muss sie nach iranischem Recht mindestens 17 Jahre verbüßen.



Ein Jahr nach ihrer unrechtmäßigen Verhaftung fordern mehr als eine Million Menschen in über 200 Ländern die Freilassung von Nasrin Sotoudeh. "Nasrin Sotoudeh ist eine von vielen Menschen, die im Iran weiter für ihren Einsatz für die Menschenrechte bestraft und verfolgt werden", so Beeko. "Seit Januar 2018 wurden allein 48 Aktivisten festgenommen, die sich mutig für Frauenrechte einsetzen."



Die Kampagne "Mut braucht Schutz"



Nasrin Sotoudeh ist eine der Menschenrechtlerinnen, für die sich Amnesty International mit der Kampagne "Mut braucht Schutz" einsetzt. Menschen wie sie engagieren sich weltweit friedlich und entschlossen für ihre Rechte und die Rechte anderer: Sie fordern das Ende von Gewalt gegen Minderheiten und verlangen gleiche Rechte für alle Menschen. Doch aufgrund ihres Einsatzes werden diese Menschenrechtler selbst zum Ziel von Drohungen und Angriffen, viele bezahlen ihren Einsatz mit dem Leben. Allein 2018 wurden 321 Menschenrechtler ermordet. Mit der Kampagne ruft Amnesty die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich für bedrohte Menschenrechtsaktivisten einzusetzen.

Weitere Artikel