Aktuell Indonesien 31. März 2021

Amnesty startet Online-Aktion gegen Ausbeutung von Arbeitnehmenden in Indonesien

Das Bild zeigt eine_n Arbeiter_in auf einer Palmölplantage mit einem Rückenspritzgerät

Arbeiter_innen auf indonesischen Palmöl-Plantagen sind vor Ausbeutung nicht sicher (Archivbild 2016).

Indonesien hat im Oktober 2020 ein Gesetz verabschiedet, das den Schutz der Arbeitnehmenden im Land gefährdet. Trotzdem wird Indonesien auf der diesjährigen Hannover Messe als Partnerland im Rampenlicht stehen. Um auf die schwierige Situation von Arbeiter_innen im Land aufmerksam zu machen, plant der Amnesty-Bezirk Hannover im Rahmen der Hannover Messe Online-Aktionen.

Faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Arbeitszeit. Diese grundlegenden Rechte von Arbeitnehmenden in Indonesien stehen derzeit auf dem Spiel, weil die Regierung im Oktober 2020 ein neues Arbeitsgesetz verabschiedet hat. Das sogenannte "Omnibus Law On Job Creation" ist ein Sammelgesetz, das insgesamt 79 Einzelgesetze ändert und weitreichende Konsequenzen für die Arbeitsbedingungen hat – und sogar zu mehr Kinderarbeit führen könnte.

"Die Rückschritte sind gravierend und die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer_innen wird massiv geschwächt. Insbesondere dass man über das Stück- oder Akkordlohnsystem den sowieso schon aufgeweichten Mindestlohn umgehen kann, ist mehr als bedenklich. Das führte schon in der Vergangenheit häufig dazu, dass andere Familienmitglieder unterstützen, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen, im Zweifel dann auch Kinder", begründet Amnesty-Mitglied Pamela Klages das Engagement Amnesty-Bezirks Hannover. "Dem gilt es entgegenzuwirken und sich klar zu positionieren, dass Menschenrechte nicht verhandelbar sind und sie Wirtschaftsinteressen vorangestellt werden müssen."

Um Arbeiter_innen in Indonesien zu schützen, ruft der Amnesty-Bezirk in Hannover deshalb dazu auf, sich an den Online-Aktionen des Amnesty-Bezirks zu beteiligen.

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Hintergrund

Die Mitglieder des Amnesty-Bezirks Hannover haben in den vergangenen Jahren immer wieder auf Missstände in den Partnerländern der Hannover Messe hingewiesen und gegen Menschenrechtsverletzungen mobilisiert.

Sie setzten 2019 beispielsweise mit einer Streetart-Aktion ein Zeichen dafür, dass auch Unternehmen die Menschenrechte einhalten müsse, protestierten 2016 mit einem knapp vier Meter großen Modell einer amerikanischen Drohne gegen die US-Drohnenpolitik und veranstalteten 2012 Mahnwachen gegen Menschenrechtsverletzungen in China.

Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Hannover Messe dieses Jahr digital statt. Daher ruft der Amnesty-Bezirk dazu auf, online ein Zeichen zu setzen für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in Indonesien.

Hier findest du die Online-Kanäle des Amnesty-Bezirks Hannover:

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Weitere Informationen in englischer Sprache findest du in den folgenden Amnesty-Berichten auf amnesty.org:

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