Aktuell Kultur Deutschland 19. Januar 2024

Berlinale 2024: Alice Brauner und Jannik Schümann in der Jury für den Amnesty-Filmpreis

Das Bild zeigt eine Collage versch. Porträtfotos in Farbe

Die Jury des Amnesty-Filmpreises auf der Berlinale 2024: Filmproduzentin Dr. Alice Brauner, Schauspieler Jannik Schümann und Anne-Catherine Paulisch, Teamleiterin Kampagnen und Kommunikation von Amnesty International in Deutschland (v.l.).

Die Filmproduzentin Dr. Alice Brauner und der Schauspieler Jannik Schümann bilden gemeinsam mit Anne-Catherine Paulisch, Teamleiterin Kampagnen & Kommunikation von Amnesty International in Deutschland, die Jury für den Amnesty-Filmpreis 2024. Die Jury wird einen Film aus dem Programm der 74. Berlinale auszeichnen, der sich auf herausragende Art und Weise mit einem menschenrechtlichen Thema auseinandersetzt.

"Gerade in Zeiten, da Medien zu Mitteln von Polarisierung und Propaganda werden, darf sich der Film nicht allein der leichten Unterhaltung oder dem ästhetischen Genuss verpflichten. Er muss ein Medium der Verständigung sein", sagt Alice Brauner über ihre Jury-Arbeit für Amnesty. "Wo nämlich der Begriff zur Waffe und die Sprache zum Kriegsschauplatz wird, kann der Film den vermeintlichen Gegenmenschen als Mitmenschen zeigen, dessen Leben auf der Leinwand dann gar nicht mehr so fremd wirkt. Wir als Gesamtgesellschaft haben weder ein Problem mit Ausländern noch mit Juden, sondern mit Fremdenhass und Antisemitismus. Um der zunehmenden Abscheu gegenüber "Anderen" entgegenzuwirken, darf der Film nicht aufhören, ihre Geschichten zu erzählen."

Jannik Schümann sagt: "Als Jurymitglied sehe ich meine Rolle nicht nur als persönliche Ehre, sondern auch als Verpflichtung in einer Zeit, in der die Achtung der Menschenrechte eine zentrale Herausforderung darstellt. Filme haben die Kraft, Bewusstsein zu schaffen und positive Veränderungen anzustoßen. In der Jury trage ich dazu bei, diese transformative Kraft zu unterstützen und die Botschaft der Menschenrechte durch die Kunst des Films zu verbreiten."

Anne-Catherine Paulisch sagt: "Kunst und Kultur – und damit auch und vor allem das Kino – haben eine wichtige Bedeutung für den Zusammenhalt und die Weiterentwicklung einer jeden Gesellschaft. Sie reflektieren die historischen und laufenden gesellschaftlichen Diskurse, bieten Reibungsflächen zur Beschäftigung mit der Wirklichkeit und weisen über das Alltägliche hinaus. Im Kino liegt für mich Hoffnung. Hoffnung darauf, dass die Zuschauer*innen zuhören, sich einfühlen, ihre Perspektive hinterfragen und sich öffnen."

Der Gewinnerfilm des Amnesty-International-Filmpreises wird am Samstag, den 24. Februar 2024 bekannt gegeben. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr zum 19. Mal verliehen und würdigt Filmschaffende, die ihre Arbeit den Menschenrechten widmen. 

Die Jury

Dr. Alice Brauner ist Journalistin, Historikerin und Filmproduzentin. Sie studierte Neuere Geschichte, Politische Wissenschaften und Romanistik an der Freien Universität Berlin. Nach ihrer Tätigkeit als Redakteurin für verschiedene Printmedien wurde sie Interviewerin und Referentin bei der Survivors of the Shoah Visual History Foundation. Die von Steven Spielberg gegründete Stiftung archiviert Berichte von Überlebenden der Schoah. 1999 promovierte sie am Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin. 2006 stieg sie in die Firma CCC Filmkunst ihres Vaters Artur Brauner ein, die sie seit 2019 leitet. Sie produzierte u.a. die vielfach preisgekrönten Kinofilme "Wunderkinder" (2011) und "Crescendo #makemusicnotwar" (2019). Seit November 2023 läuft in der ARD Mediathek die von CCC zusammen mit der argon film, NDR und WDR produzierte dreiteilige Doku-Serie "Mord. Macht. Medien. Der Fall Jens Söring". 2023 erfolgten die Dreharbeiten zum neuen Kinofilm "Münter & Kandinsky", der voraussichtlich 2024 in die Kinos kommt.

Das Bild zeigt das Porträtbild einer Frau

Die Filmproduzentin Dr. Alice Brauner ist Mitglied der Amnesty-Jury auf der Berlinale 2024.

Jannik Schümann (*1992) ist ein deutscher Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher. Er studiert Anglistik und Medienwissenschaften an der Humboldt Universität Berlin. Bekannt ist er durch ausdrucksstarke Rollen in TV-Serien und Spielfilmen wie "Mein Sohn Helen" (2015), "Die Mitte der Welt" (2016), "Jugend ohne Gott" (2017) oder das Liebesdrama "Dem Horizont so nah" (2019). Von 2016–2023 spielte er die Rolle des Assistenten Nikolaus Tanz in der ARD-Kriminalreihe "Die Diplomatin" an der Seite von Natalia Wörner, etablierte sich dann in der Branche durch sein Mitwirken bei der TV-Erfolgs-Serie "Charité". Seit drei Staffeln verkörpert er die Hauptrolle Franz in der RTL+-Neuverfilmung "Sisi". Im Frühjahr 2024 erscheint sein neues Serien-Projekt "Disko 76". 

Das Bild zeigt das Porträtbild eine Mannes

Der Schauspieler Jannik Schümann ist Mitglied der Amnesty-Jury auf der Berlinale 2024.

Anne-Catherine Paulisch (geboren 1973 in Berlin) leitet seit 2011 das Kampagnen- und Kommunikationsteam von Amnesty International und hat mit ihrem Team zahlreiche Kampagnen, Veranstaltungen und Kooperationen entwickelt und umgesetzt.

Das Bild zeigt das Porträtbild einer Frau

Anne-Catherine-Paulisch, Teamleiterin Kampagnen und Kommunikation von Amnesty International in Deutschland, ist Mitglied der Amnesty-Jury auf der Berlinale 2023.

Bisherige Preisträger des Amnesty-Filmpreises der Berlinale (Auswahl):

"Al Murhaqoon" von Amr Gamal (2023)

"Myanmar Diaries" von The Myanmar Film Collective (2022)

"Welcome to Chechnya" von David France (2020) 

Ausgezeichnete Filme: Der Amnesty-Filmpreis auf der Berlinale 2009 bis 2023

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