Pressemitteilung Aktuell Deutschland 30. Oktober 2020

Hanau und Amnesty enthüllen Statue zu den Menschenrechten im Stadtzentrum

Eine große Version der Menschenrechtserklärung steht auf einem öffentliche Platz, links und rechts davon zwei Personen, sie haben ein gelbes Tuch in der Hand,

Amnesty-Generalsekretär Markus N. Beeko (links) und der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky enthüllten am 30. Oktober 2020 zusammen mit Mitgliedern der Hanauer Amnesty-Gruppe eine übergroße Ausgabe der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.    

Die Stadt Hanau und Amnesty International haben an diesem Freitag am dortigen Freiheitsplatz eine Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als deutliches Signal für gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegen Rassismus sowie Gewalt in den öffentlichen Raum gesetzt. Die Enthüllung fand Corona-bedingt im eingeschränkten Rahmen ohne Reden und unter strengen Hygienevorkehrungen statt.

Acht Monate nach dem rassistischen Anschlag vom 19. Februar haben die Stadt Hanau und Amnesty International am Freiheitsplatz die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als "lesbare" Skulptur installiert. Das 2,60 Meter hohe aufgeschlagene Buch ist begehbar und zeigt die 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

"Ab heute stehen die 30 Artikel der Menschenrechte im Zentrum von Hanau als sichtbares Bekenntnis zu gesellschaftlichem Zusammenhalt und Menschenrechten – und gegen Rassismus, Ausgrenzung und Gewalt. Sie stehen als positives Mahnmal und Inspiration für unser aller gemeinschaftliches Eintreten für eine offene, vielfältige und für alle Menschen sichere Gesellschaft. Die Menschenrechte gehören in unsere Schulen, in unsere Debatten und auf unsere gemeinsamen öffentlichen Plätze", erklärt Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, bei der Enthüllung in Hanau.

Der Schutz vor rassistischer Gewalt ist ein Menschenrecht und eine Aufgabe der inneren Sicherheit.

Markus N.
Beeko
Generalsekretär der deutschen Amnesty-Sektion

"Täglich werden rassistische Straftaten verübt. Menschen müssen Angst haben, nur weil sie einer Personengruppe zugerechnet werden. Der Schutz vor rassistischer Gewalt ist ein Menschenrecht und eine Aufgabe der inneren Sicherheit. Hier bleiben Polizei, Justiz und Sicherheitsbehörden gefragt, auch im kritischen Blick nach innen. Hanau, Halle, die Opfer des NSU, der Mord an Walter Lübcke, die vielen Opfer rassistischer Gewalt der letzten Jahre – sie nehmen uns alle in die Pflicht", so Beeko.

Als öffentliches Zeichen gegen Rassismus, Ausgrenzung und Gewalt und in schmerzlichem Gedenken an die neun aus rassistischen Motiven in Hanau ermordeten Menschen – Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov, enthüllten der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Markus N. Beeko die übergroße Ausgabe der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Sie gedachten auch der Opfer der jüngsten Anschläge in Frankreich, u.a. am Lehrer Paty in der Hanauer Partnerstadt Conflans-Sainte-Honorine. Der Termin fand aufgrund der Corona-Situation in stark eingeschränktem Rahmen und unter strengen Hygienevorkehrungen statt.

Die Installation wurde von der Hanauer Amnesty-Gruppe initiiert. Seit 50 Jahren setzen sich deren Mitglieder unermüdlich für die Menschenrechte ein. Zu ihrem Gruppenjubiläum arbeiteten die ehrenamtlich Aktiven eng mit der Stadt Hanau zusammen. "Gegen die rassistische Tat wollen wir eine positive Vision von einem friedlichen und solidarischen Zusammenleben setzen – für diese Stadt und mit den Menschen in dieser Stadt", sagt Ulrich Kabatek, der Sprecher der Hanauer Amnesty-Gruppe.

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