Erfolg Aktuell Ägypten 09. Oktober 2012

UA-Erfolge Juli bis September 2012

Ihr Einsatz lohnt sich!

Wir freuen uns sehr, dass der Gambier Dr. Amadou Scattred Janneh am 17. September freigelassen wurde! Aus Gambia kommen in der letzten Zeit sehr schlechte Nachrichten: Der Präsident hat seine Ankündigung, alle zum Tode Verurteilten bis Mitte September hinrichten zu lassen, zum Teil umgesetzt. Dennoch, wir bleiben dran! Zum Tag gegen die Todesstrafe am 10. Oktober gibt es viele Aktionen gegen die schwerste aller Menschenrechtsverletzungen. Mit Ihrer Unterstützung konnten im Juli die Hinrichtungen von John Eley, Marcus R. T. Druery und Warren Hill in den USA und Intisar Sharif Abdallah im Sudan verhindert werden. Danke für Ihren Einsatz!

GAMBIA – EHEMALIGER MINISTER FREI

Dr. Amadou Scattred Janneh

Dr. Amadou Scattred Janneh

Dr. Amadou Scattred Janneh ist einer von zwei US-amerikanischen Staatsbürgern, die am 17. September in Gambia aus dem Gefängnis entlassen wurden. Die Freilassung fiel mit Jannehs 50. Geburtstag zusammen. Der Gambier ist bereits wieder in den USA bei seiner Frau und seinen Kindern. Dr. Janneh war am 7. Juni 2011 verhaftet und angeklagt worden, weil er T-Shirts der NGO "Coalition for Change - The Gambia" (CCG) besaß, die mit dem Slogan "Für ein sofortiges Ende der Diktatur!" bedruckt waren. Am 16. Januar 2012 wurde er zu lebenslanger Haft und Zwangsarbeit verurteilt. Dr. Janneh lässt den Mitgliedern und Unter-stützerInnen Folgendes ausrichten: "Eure Arbeit hat uns die Stärke gegeben, diese Tortur zu überstehen. Immer wenn wir Berichte über Amnesty International im Radio gehört haben, wussten wir, dass man uns nicht vergessen wird." (UA-190/2012)

CHINA – PAAR WIEDER AUFGETAUCHT

Li Wangyang

Li Wangyang

90 Tage waren Li Wangling und ihr Ehemann Zhao Baozhu "verschwunden". Dann konnte ihr Anwalt am 5. September kurz mit ihnen sprechen. Die beiden stehen zwar unter strenger Polizeiüberwachung, werden aber nicht mehr in Gewahrsam gehalten. Der Anwalt, der zuvor keinen Kontakt zu den beiden aufnehmen konnte, gab an, dass sie in der Nähe ihrer Wohnung in der Stadt Shaoyang in der Provinz Hunan auf einer Baustelle arbeitend gefunden worden waren. Um sich nicht in Gefahr zu bringen, konnte das Paar nur etwa zehn Minuten lang mit dem Anwalt reden. Li Wangling setzt sich unerschrocken für die Aufklärung des Todes ihres Bruders Li Wangyang ein. Der Dissident hat sich angeblich das Leben genommen. (UA-192/2012)

BAHRAIN – ELFJÄHRIGER UNTER AUFSICHT FREIGELASSEN

Ali Hassan Ali Mohammad Jasem kam am 11. Juni frei. Er war am 13. Mai in der Nähe der Wohnung seiner Eltern auf der Straße festgenommen worden. Zu diesem Zeitpunkt fand wenige Straßen weiter eine Demonstration statt. Am nächsten Tag wurde der Elfjährige offiziell beschuldigt, die Straße vorsätzlich mit großen Müll-containern versperrt zu haben. Man brachte ihn in eine Jugendhafteinrichtung. Am 29. Mai erhob die Jugendstaatsanwaltschaft Anklage gegen Ali Hassan. Doch einen Anwalt durfte er erst unmittelbar vor der dritten Anhörung am 6. Juni sehen. Der Junge wies die Anschuldigungen zurück und sagte, er habe nur "gestanden", weil die Polizei ihm versprochen habe, ihn im Gegenzug freizulassen. (UA-171/2012)

SUDAN – AUFHEBUNG DES TODESURTEILS

Drohende Steinigung Sudan 2012

Drohende Steinigung Sudan 2012

Am 3. Juli wurde Intisar Sharif Abdallah freigelassen, nachdem das Strafgericht Ombada in der Neuverhandlung alle Anklagen aufgrund mangelnder Beweise fallenließ. Die Mutter von vier Kindern war am 13. Mai wegen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilt worden. Das Urteil gründete sich auf eine Aussage von Intisar Sharif Abdallah, die sie gemacht hatte, nachdem ihr Bruder sie geschlagen hatte. Im ersten Prozess war der jungen Frau eine rechtliche Vertretung verweigert worden. (UA-142/2012)

INDIEN – TEENAGER FREIGELASSEN

Saleem Beigh wurde am 18. August aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Nach einem Anschlag auf eine örtliche Polizeiwache im nordindischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir hatte ihn erst eine Sondereinheit des Bundesstaates und dann die Polizei seit Mai 2012 festgehalten, ohne den Angehörigen die Festnahme schriftlich zu bestätigen. Nach Angaben der Familie von Saleem Beigh war er zu dieser Zeit erst 17 Jahre alt. (UA-210/2012)

MYANMAR – FREIGELASSEN

Phyo Wai Aung

Phyo Wai Aung

Kurz nach der Veröffentlichung der Urgent Action ließen die Behörden Phyo Wai Aung am 3. August nach mehr als zwei Jahren Haft frei. Phyo Wai Aung war am 22. April 2010 festgenommen worden. Ihm wurde vorgeworfen, an den Bombenanschlägen während des Wasserfestes am 15. April vor dem X20-Stadion in Yangon beteiligt gewesen zu sein. Es wird vermutet, dass er während der Verhöre gefoltert wurde. In einem unfairen Prozess wurde er zum Tode verurteilt. Obwohl Phyo Wai Aung Symptome einer schweren Erkrankung zeigte, erhielt er bis Ende Mai 2012 im Insein-Gefängnis keine angemessene medizinische Versorgung. Erst nachdem bei ihm Leberkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde, gewährte man ihm die erforderliche Behandlung. Seine Familie dankte Amnesty International und allen anderen Organisationen, die sich für die Freilassung von Phyo Wai Aung eingesetzt haben. (UA-138/2012)

ÄGYPTEN – ASYL IN NORWEGEN

Der Flüchtling Abdel Moneim Adam Suleiman aus der sudanesischen Krisenregion Darfur kann zukünftig in Norwegen leben. Er ist nun nicht mehr gefährdet, in den Sudan abgeschoben zu werden. Abdel Moneim Adam Suleiman war Anfang Mai in Ägypten festgenommen worden. Nach dem Eingreifen des UN-Hochkommissars für Flüchtlinge in Ägypten konnte er gemeinsam mit seiner Familie nach Norwegen übersiedeln. (UA-132/2012)

SAUDI ARABIEN – LEHRER FREIGELASSEN

Khaled al-Johani

Khaled al-Johani

Khaled al-Johani wurde am 8. August nach über einem Jahr aus der Haft entlassen. Er war am 11. März 2011 als Einziger anlässlich des "Tag des Zornes" in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad an den Ort einer geplanten Demonstration gelangt. Sicherheitskräfte inhaftierten den 40-jährige Lehrer, kurz nachdem er dort in einem Interview mit dem arabisch-sprachigen Dienst der BBC über die fehlenden Freiheiten in Saudi-Arabien gesprochen hatte. (UA-059/2012)

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