Jugendlicher Maya von Polizei gefoltert

Ein Junge sitzt mit aneinandergelegten Händen auf Steinen in einem Wald und schaut an der Kamera vorbei in die Ferne.

José Adrián

Die mexikanische Polizei misshandelte den Schüler José Adrián schwer, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war. Wahrscheinlich traf es ihn nur deshalb, weil er zur indigenen Gemeinschaft der Maya gehört.

Schreib einen Brief an den Gouverneur des Bundesstaates Yucatán. Fordere ihn auf, diejenigen, die für die Folter von José Adrián verantwortlich sind, zur Rechenschaft zu ziehen.

Hintergrundinformationen

Der 14-jährige José Adrián war im Jahr 2016 auf dem Heimweg von der Schule, als sich in seiner Nähe mehrere Jugendliche prügelten. Als die Polizei eintraf, warfen sie Steine auf den Streifenwagen. Die Polizist_innen packten daraufhin den unbeteiligten José Adrián und schleuderten ihn gegen das Auto. Ein Beamter trat gegen seinen Kopf. Dann wurde José Adrián festgenommen; die Polizei nannte weder eine Begründung noch informierte sie seine Eltern.

Auf der Polizeiwache wurde José Adrián an Handschellen aufgehängt.

"Ich hing da etwa eine halbe Stunde, sie haben mir auf die Brust geschlagen und mich geohrfeigt", berichtete er.

Seine Eltern mussten eine Geldstrafe und sogar den Schaden am Streifenwagen bezahlen. Sie reichten Beschwerde bei der Menschenrechtskommission des Bundesstaates Yucatán ein. Doch die Polizist_ innen wurden bis heute nicht bestraft, und José Adrián hat immer noch keine Entschädigung für das erlittene Unrecht erhalten.

Polizeigewalt ist in Mexiko keine Seltenheit. Es ist zu befürchten, dass José Adrián allein deshalb Opfer von Folter wurde, weil er zur diskriminierten indigenen Gemeinschaft der Maya gehört. Gesellschaftlich benachteiligte Menschen werden in Mexiko auffällig oft als erste verdächtigt.