Marokko: 20 Jahre Haft, weil er soziale Gerechtigkeit fordert

Collage aus mehreren Fotos, darunter ein Porträt von Nasser Zefzafi und eine Straßenszene.

Der marokkanische Aktivist Nasser Zefzafi

Schreib an die marokkanische Regierung und fordere sie auf, Nasser sofort freizulassen. Nachdem er eine Freitagspredigt unterbrochen und dem Imam vorgeworfen hat, die Religion dazu zu missbrauchen, die Anliegen der Regierung zu verbreiten, ist er zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Hintergrundinformationen

Nasser Zefzafi setzt sich für bessere Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung im Norden Marokkos ein. Nachdem er eine Freitagspredigt unterbrochen und dem Imam vorgeworfen hat, die Religion dazu zu missbrauchen, die Anliegen der Regierung zu verbreiten, ist er zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Die von Berbern bewohnte Rif-Region im Norden Marokkos ist eine Gegend mit mangelnder Gesundheitsversorgung, schlechtem Zugang zu Bildung sowie hoher Arbeitslosigkeit. Hier lebte Nasser Zefzafi mit seiner Familie, bis die Behörden ihn 2017 verhafteten. Sein Vergehen: Er hatte eine Freitagspredigt unterbrochen und dem Imam vorgeworfen, ein Sprachrohr der Regierung zu sein und dafür die Religion zu missbrauchen.

Nach Nassers Verhaftung demonstrierten monatelang Menschenmengen und forderten seine sofortige Freilassung. In dieser Zeit nahmen marokkanische Sicherheitskräfte Hunderte von Demonstrant*innen fest, darunter auch Kinder und Journalist*innen.

Nassers Prozess war fehlerhaft – u. a. sind Geständnisse zugelassen worden, die unter Folter entstanden sind. Darüber hinaus berichtete Nasser, dass er in Haft geschlagen und ihm gedroht worden sei, seine Mutter vor seinen Augen zu vergewaltigen.

Nasser befindet sich seit sechs Jahren unter schlimmen Haftbedingungen im Gefängnis, sein Gesundheitszustand ist schlecht. Er leidet unter Atemnot, Hautausschlag, Nervenschmerzen und Sehstörungen, für die er keine angemessene medizinische Versorgung erhält. Nasser Zefzafis einziges Vergehen ist, friedlich seine Meinung geäußert zu haben.

Schicke ihm Freundschafts­- und Hoffnungs­botschaften, um ihn im Gefängnis aufzumuntern.

Adresse: Amnesty International Marokko, 281, Avenue Mohamed V, Apt 23, Rabat 10000, Marokko