Vergiftetes Wasser – Kanada lässt Indigene im Stich

Jugendliche mit Protestschildern.

Das Gebiet der Grassy Narrows First Nation ist seit Jahrzehnten mit Quecksilber verseucht. Die Jugendlichen von Grassy Narrows fordern von der kanadischen Regierung, die giftigen Altlasten endlich zu beseitigen.

Schreib einen Brief an den kanadischen Premierminister. Fordere ihn auf, dafür zu sorgen, dass das quecksilberverseuchte Gewässersystem umgehend gereinigt wird.

Hintergrundinformationen

"Die Regierung redet viel, tut aber nichts", stellt die 13-jährige Jianne Turtle fest. Der 25-jährige Rodney Bruce sagt: "Ich habe gelernt, dass man für seine Fehler geradestehen muss." Die beiden gehören zu den vielen jungen Menschen von Grassy Narrows, die endlich Taten sehen wollen. Das Gebiet, in dem die indigene Gemeinschaft lebt, ist mit Quecksilber verseucht, seit eine Papierfabrik in den 1960er Jahren mit offizieller Erlaubnis zehn Tonnen Giftmüll in einen Fluss einleitete. Das Schwermetall belastet bereits seit mehr als 50 Jahren das Wasser und die Fische.

Viele Angehörige der indigenen Bevölkerungsgruppe leiden unter Vergiftungen. Die Quecksilberverseuchung bedroht auch die Kultur und Traditionen der Menschen von Grassy Narrows, in deren Leben das Fischen eine zentrale Rolle spielt.

2017 versprach die kanadische Regierung, das Problem "ein für alle Mal" zu lösen. Bisher wurde jedoch weder der Fluss gereinigt noch erhielten die Menschen fachärztliche Behandlung und Entschädigungen. Die Jugendlichen von Grassy Narrows wollen so lange kämpfen, bis die Regierung ihr Versprechen einlöst.