Festgenommener verschwunden

José Fortino Martínez Martínez ist am 5. Juni in Nuevo Laredo im Bundesstaat Tamaulipas im Norden Mexikos von Angehörigen der mexikanischen Marine festgenommen worden. Weder seine Familie noch lokale Menschenrechtsorganisationen wissen, wo er festgehalten wird, und befürchten, dass er dem Verschwindenlassen zum Opfer gefallen sein könnte.

Appell an

GENERALSTAATSANWÄLTIN MEXIKOS
Marisela Morales Ibañez
Procuradora General de Justicia de la República
Av. Paseo de la reforma 211 – 213
Col. Cuahtemoc
Del. Cuahtemoc
México D.F.
MEXIKO
(Korrekte Anrede: Dear Attorney General/ Sehr geehrte Frau Generalstaatsanwältin)
Fax: (00 52) 555 346 0908
E-Mail: mmoralesi@pgr.gob.mx

FÜR DIE MARINE ZUSTÄNDIGER MINISTER
Almir. Mariano Saynez Mendoza
Secretaría de Marina
Eje 2 Oriente Tramo Heroica Escuela Naval Militar No. 86,
Col. Los Cipreses
Del. COYOACÁN
México D.F., C.P. 04830
MEXIKO
(korrekte Anrede: Dear Admiral / Sehr geehrter Herr Admiral)
E-Mail: srio@semar.gob.mx

Innenminister
Lic. José Francisco Blake Mora
Secretario, Sec. de Gobernación
Bucareli 99, 1er. piso
Col. Juárez,
Delegación Cuauhtémoc,
México D.F., C.P. 06600
MEXIKO
(korrekte Anrede: Dear Minister/ Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 52) 55 30032900 (eine Stimme wird sie nach der Durchwahl fragen. Wählen Sie: 32356)

Sende eine Kopie an

LOKALE MENSCHENRECHTSORGANISATION
dhlaredo@gmail.com

BOTSCHAFT DER VEREINIGTEN MEXIKANISCHEN STAATEN
S.E. Herrn Francisco N. González Díaz
Klingelhöferstraße 3, 10785 Berlin
Fax: 030-26 93 23-700
E-Mail: mail@mexale.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 22. Juli 2011 keine Appelle mehr zu verschicken.

Amnesty fordert:

SCHREIBEN SIE BITTE E-MAILS, FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich möchte meine Besorgnis über die Festnahme und das Verschwindenlassen von José Fortino Martínez Martínez zum Ausdruck bringen. Sorgen Sie dafür, dass seine Sicherheit gewahrt wird und er Kontakt mit seiner Familie und einem Rechtsbeistand aufnehmen kann sowie Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung erhält.

  • Leiten sie umgehend eine vollständige und unabhängige Untersuchung der Festnahme und des mutmaßlichen Verschwindenlassens durch Angehörige der mexikanischen Marine am 6. Juni ein. Veröffentlichen Sie die Ergebnisse und stellen Sie die Verantwortlichen vor Gericht.

  • Sorgen Sie dafür, dass AugenzeugInnen und Angehörige in Absprache mit ihnen angemessenen Schutz erhalten und stellen Sie sicher, dass alle Behörden uneingeschränkt die Untersuchungen und Maßnahmen vorantreiben, um den Aufenthaltsort von José Fortino Martínez Martínez zu ermitteln.

Sachlage

Augenzeugenberichten zufolge wurde José Fortino Martínez Martínez am 5. Juni während einer nächtlichen Razzia zu Hause im Stadtteil Arturo Cortés Villada von Nuevo Laredo von Marineangehörigen festgenommen. Einen Durchsuchungs- oder Haftbefehl legten die Militärangehörigen nicht vor. Sie zwangen ihn, ein Militärfahrzeug zu besteigen und fuhren mit ihm davon.

Die Ehefrau von José Fortino Martínez Martínez, Oralia Guadalupe Villaseñor, und weitere Familienanghörige haben bislang vergeblich versucht, seinen Aufenthaltsort in Erfahrung zu bringen. Die Behörden bestreiten jegliche Kenntnis über die Festnahme oder den Haftort. Die Familie von José Fortino Martínez Martínez hat mit Unterstützung der lokalen Menschenrechtsorganisation Comité de Derechos Humanos de Nuevo Laredo bei der staatlichen Menschenrechtskommission und der Generalstaatsanwaltschaft (Procuraduría General de la República - PGR) Anzeige erstattet. Darüber hinaus hat sie auch bei der Sondereinheit der Staatsanwaltschaft gegen das organisierte Verbrechen (Subprocuraduría de Investigación Especializada en Delincuencia Organizada – SIEDO) Informationen über seinen Verbleib eingefordert. Aber auch diese Behördenstelle bestritt, etwas über eine Inhaftierung des Vermissten zu wissen. Verwandte suchten außerdem gemeinsam mit VertreterInnen der städtischen Behörden und der Generalstaatsanwaltschaft den Marinestützpunkt außerhalb von Nuevo Laredo in Villa Hidalgo im Bundesstaat Coahuila auf. Ein Vertreter der Marine war weder bereit, eine Anzeige aufzunehmen noch Informationen über den Verbleib von José Fortino Martínez Martínez zur Verfügung zu stellen.

Polizei und Sicherheitskräfte, darunter auch Marine- und andere Militäreinheiten, nehmen routinemäßig ohne Haftbefehl Personen fest, denen sie vorwerfen, Verbindungen zu kriminellen Organisationen zu haben. Dies geschieht vor allem in Gebieten, in denen immer wieder Gewaltverbrechen begangen werden. Nach Amnesty International vorliegenden Informationen besteht für die Festnahme von José Fortino Martínez Martínez jedoch kein nachvollziehbarer Grund.

[EMPFOHLENE AKTIONEN]

SCHREIBEN SIE BITTE E-MAILS, FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich möchte meine Besorgnis über die Festnahme und das Verschwindenlassen von José Fortino Martínez Martínez zum Ausdruck bringen. Sorgen Sie dafür, dass seine Sicherheit gewahrt wird und er Kontakt mit seiner Familie und einem Rechtsbeistand aufnehmen kann sowie Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung erhält.

  • Leiten sie umgehend eine vollständige und unabhängige Untersuchung der Festnahme und des mutmaßlichen Verschwindenlassens durch Angehörige der mexikanischen Marine am 6. Juni ein. Veröffentlichen Sie die Ergebnisse und stellen Sie die Verantwortlichen vor Gericht.

  • Sorgen Sie dafür, dass AugenzeugInnen und Angehörige in Absprache mit ihnen angemessenen Schutz erhalten und stellen Sie sicher, dass alle Behörden uneingeschränkt die Untersuchungen und Maßnahmen vorantreiben, um den Aufenthaltsort von José Fortino Martínez Martínez zu ermitteln.

[APPELLE AN]

GENERALSTAATSANWÄLTIN MEXIKOS
Marisela Morales Ibañez
Procuradora General de Justicia de la República
Av. Paseo de la reforma 211 – 213
Col. Cuahtemoc
Del. Cuahtemoc
México D.F.
MEXIKO
(Korrekte Anrede: Dear Attorney General/ Sehr geehrte Frau Generalstaatsanwältin)
Fax: (00 52) 555 346 0908
E-Mail: mmoralesi@pgr.gob.mx

FÜR DIE MARINE ZUSTÄNDIGER MINISTER
Almir. Mariano Saynez Mendoza
Secretaría de Marina
Eje 2 Oriente Tramo Heroica Escuela Naval Militar No. 86,
Col. Los Cipreses
Del. COYOACÁN
México D.F., C.P. 04830
MEXIKO
(korrekte Anrede: Dear Admiral / Sehr geehrter Herr Admiral)
E-Mail: srio@semar.gob.mx

Innenminister
Lic. José Francisco Blake Mora
Secretario, Sec. de Gobernación
Bucareli 99, 1er. piso
Col. Juárez,
Delegación Cuauhtémoc,
México D.F., C.P. 06600
MEXIKO
(korrekte Anrede: Dear Minister/ Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 52) 55 30032900 (eine Stimme wird sie nach der Durchwahl fragen. Wählen Sie: 32356)

KOPIEN AN
LOKALE MENSCHENRECHTSORGANISATION
dhlaredo@gmail.com

BOTSCHAFT DER VEREINIGTEN MEXIKANISCHEN STAATEN
S.E. Herrn Francisco N. González Díaz
Klingelhöferstraße 3, 10785 Berlin
Fax: 030-26 93 23-700
E-Mail: mail@mexale.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 22. Juli 2011 keine Appelle mehr zu verschicken.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Seit 2007 nehmen Gewaltverbrechen im Zusammenhang mit organisierter Kriminalität in Mexiko immer mehr zu. Laut der mexikanischen Regierung stehen mehr als 40.000 Todesfälle innerhalb dieses Zeitraums in Verbindung mit organisierter Kriminalität. Im Jahr 2010 kam es in Ciudad Juárez, einer der am stärksten betroffenen Städte, zu 3.000 Todesfällen. Die mexikanische Regierung unter Staatspräsident Calderón versuchte durch den Einsatz mehrerer Tausend Angehöriger der Bundespolizei und etwa 50.000 Angehöriger des Militärs in den Brennpunktregionen, insbesondere in vielen Städten nahe der Nordgrenze des Landes, zu denen auch die Stadt Nuevo Laredo gehört, Drogenkartelle aufzubrechen. Aktive und ehemalige Angehörige des Militärs haben überall im Land tragende Positionen in zivilen Sicherheitsfunktionen inne.

Trotz wiederholter Berichte über schwere Menschenrechtsverletzungen, wie rechtswidrige Tötungen, Verschwindenlassen und Folter durch verschiedene Sicherheitskräfte der Polizei und des Militärs, kommt es nur selten zu Ermittlungen und die Verantwortlichen werden fast nie zur Rechenschaft gezogen. Die Betroffenen erhalten in der Regel keine Informationen und keinen Zugang zu den Gerichten.