Amnesty 22. Mai 2023

Grußwort: "Unser Verein soll fit werden für die Zukunft"

Grußwort von Wassily Nemitz, Vorstandssprecher der deutschen Amnesty-Sektion, zum Tätigkeitsbericht 2022
Porträt von Wassily Nemitz, der in die Kamera lächelt und vor einer Wiesenlandschaft steht.

Wassily Nemitz, Vorstandssprecher der deutschen Amnesty-Sektion

Liebe Amnesty-Mitglieder, liebe Unterstützer*innen,

In vielen Ländern sind die Menschenrechte in Gefahr. Mit Sorge verfolgen wir die Situation in der Ukraine, wo Russland einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führt. Oder die Proteste im Iran, wo Menschen ihr Leben riskieren, weil sie Gerechtigkeit und Freiheit fordern. Diese Menschenrechtsverletzungen öffentlich zu machen, ist die zentrale Aufgabe von Amnesty.

Der Einsatz für die Menschenrechte entwickelt sich stetig weiter: So machen wir uns aktuell für Klimagerechtigkeit stark oder fragen uns, welche Auswirkungen Künstliche Intelligenz für die Menschenrechte habe könnte. Auch digitale Technologien und Soziale Medien sind inzwischen elementarer Teil unserer Menschenrechtsarbeit.

Um diese neuen Aufgaben zu meistern, sind wir auf ausreichende Ressourcen, gute Ideen und engagierte Mitglieder, Unterstützer*innen und Mitarbeiter*innen angewiesen. Deshalb freut es mich umso mehr, dass wir als deutsche Amnesty-Sektion in den vergangenen Jahren stetig wachsen konnten.

Wir haben einen internen Transformationsprozess angestoßen, der unseren Verein fit machen soll für die Zukunft: Wie können wir noch besser zusammenarbeiten? Welche Technologien können uns dabei helfen? Wie schaffen wir die besten Voraussetzungen dafür, dass sich Mitglieder und Mitarbeiter*innen gerne bei Amnesty engagieren?

Konkret arbeiten wir zum Beispiel an der Neugestaltung der Vorstandsarbeit, um sie den aktuellen Erfordernissen anzupassen. Dazu wollen wir neue Formate aus dem Bereich der Organisationsentwicklung nutzen – wie die sogenannten Board Reviews. Diese sollen uns dabei helfen, die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt reibungsloser zu gestalten.

Digitalisierung spielt eine große Rolle in diesem Prozess. Sowohl im Bereich Personalmanagement, Fundraising oder im Austausch mit Förder*innen und Mitgliedern können digitale Lösungen unsere Arbeit effizienter machen. Große Anstrengung stecken wir daher in die Weiterentwicklung digitalisierter Arbeits- und Organisationsprozesse – wobei wir leider auch gemerkt haben, dass uns die Komplexität der digitalen Transformation immer wieder vor Herausforderungen stellt. Doch auch hier gilt: Wir bleiben dran!

Wir haben darüber hinaus die Initiative IDEA ins Leben gerufen. Viele Menschen erleben im Arbeitsalltag oder im privaten Umfeld Diskriminierung – auch bei Amnesty. IDEA vereint unterschiedliche Maßnahmen wie Schulungen und Weiterbildungen zum Thema Diskriminierung, die Erarbeitung eines Verhaltenskodexes für Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche und vieles mehr. Der Weg hin zu einer diskriminierungssensiblen Organisation ist ein Lernprozess, dem wir höchsten Stellenwert einräumen.

Dies sind nur wenige Beispiele, die zeigen, wie sich die deutsche Amnesty-Sektion in vielen Bereichen weiterentwickelt, um für aktuelle Herausforderungen gewappnet zu sein. Denn Amnesty International – sowohl die deutsche Sektion als auch die globale Menschenrechtsbewegung – soll auch in Zukunft eine gewichtige Stimme im Einsatz für die Menschenrechte sein.

Ich bin mir sicher, dass wir dies zusammen mit unseren Amnesty-Mitgliedern und Unterstützer*innen erreichen. Und ich hoffe, dass Sie uns auf diesem Weg begleiten und sich auch weiterhin mit uns für die Menschenrechte einsetzen.

Ihr Wassily Nemitz

Vorstandssprecher

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